Technologien für die Elimination anthropogener Spurenstoffe auf kommunalen Kläranlagen – Strategie für Bayern

Autor/innen

  • Sascha Rödel
  • F. Wolfgang Günthert
  • Stefan Bleisteiner

DOI:

https://doi.org/10.17560/gwfwa.v155i05.1512

Abstract

Um für die großtechnische Umsetzung einer vierten Reinigungsstufe auf bayerischen Kläranlagen Empfehlungen geben zu können, wurden bestehende Technologien zur Elimination anthropogener Spurenstoffe auf kommunalen Kläranlagen bewertet. Ausgehend von den derzeit verfügbaren Technologien wurden 13 bereits in Betrieb befindliche Anlagen untersucht (Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen) und die auslegungs- und betriebsrelevanten Parameter dokumentiert. Ziel dieses Projektes war die Gegenüberstellung der verschiedenen Technologien hinsichtlich ihrer Reinigungsleistung, Wirtschaftlichkeit und Einsatzfähigkeit unter Berücksichtigung der Randbedingungen in Bayern. Für eine großtechnische Umsetzung auf bayerische Kläranlagen werden im Allgemeinen bei bestehendem Handlungsbedarf die Adsorptions- und Oxidationsverfahren empfohlen. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass in Bayern bei den Kläranlagen der Größenklasse 4 und 5 nur in Ausnahmefällen Sandfilter vorhanden sind. Für die vor-gesehene Umsetzung einer bayerischen Pilotanlage bietet sich die Variante Ozonung mit nachgeschalteter biologischer Stufe oder mit nachgeschalteter Filtration durch granulierte Aktivkohle (GAK) an. Die Auswahl des an einem bestimmten Kläranlagenstandort geeigneten Verfahrens ist immer im Einzelfall zu prüfen und hängt auch von den vorhandenen nutzbaren Verfahrensstufen ab. Nach dem derzeitigen Kenntnisstand wird die Notwendigkeit einer generellen Nachrüstung von Kläranlagen in Bayern mit einer weiteren Reinigungsstufe wie Ozonung oder Aktivkohle nicht gesehen. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass in begründeten Einzelfällen eine Nachrüstung erforderlich werden kann.

Downloads

Veröffentlicht

19.05.2014