Wasserasseln in Trinkwasser - Verteilungssystemen

Autor/innen

  • Günter Gunkel
  • Michael Scheideler

DOI:

https://doi.org/10.17560/gwfwa.v152i04.1735

Abstract

Das Vorkommen von Wasserasseln (Asellus aquaticus) in Trinkwasser-Verteilungssystemen ist ein häufig auftretendes und seit langem bekanntes Problem, ohne dass es bislang gelang, eine wirksame und erfolgreiche Bekämpfungsstrategie zu entwickeln. Für die Wasserasseln stellt das Rohrnetz einen Ersatzlebensraum dar, und sie treten als Konsumenten des Biofilms auf. Gegenwärtig wird die Bekämpfung der Wasserasseln über die Verringerung des DOC und folgende Limitierung des Biofilms diskutiert, aber auch die Bedeutung der Wasserasseln als Konsumenten des Biofilms wird betont. Eine quantitative Abschätzung zeigt jedoch, dass eine Begrenzung der Wasserasseln auf geringe Populationsstärken eine sehr starke Reduktion des DOC erfordert auf etwa <0,5 mg L-1. Ein neuartiges Verfahren zum nahezu quantitativen Austrag der Wasserassel, das CO2-Spülverfahren, bietet sich als eine wirksame Alternative an. Die Bekämpfung der Wasserasseln muss zudem bei der Rohrnetzpflege stärker fokussiert der werden, da Wasserasseln neben der ästhetischen Beeinträchtigung auch durch tote, abgelagerte Tiere im Rohrnetz oder vor den Hausfiltern zu einer Verkeimung des Trinkwassers führen können. Zudem akkumuliert der Kot der Wasserasseln über etwa 3 Wochen im Rohrnetz und kann einen wesentlichen Bestandteil des Mulms bilden.

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Veröffentlicht

21.04.2013