Besiedlung von Wasserversorgungsnetzen durch Asseln und andere Invertebraten

Autor/innen

  • Udo Rathsack
  • Kristina Rathsack

DOI:

https://doi.org/10.17560/gwfwa.v152i04.1736

Abstract

Zur Untersuchung von tierischen Organismen bzw. von komplexen Biozönosen in Wasserversorgungsanlagen existieren noch keine standardisierten Verfahren. In [4] wurde ein Mess- und Beobachtungsverfahren vorgestellt, das bei einer Besiedlung des Versorgungsnetzes durch Asseln und andere Invertebraten zur Prozessbeobachtung eingesetzt wird und seit 2004 in allen von den Autoren betreuten Objekten mit biologischen Nachreaktionen im Versorgungsnetz sehr erfolgreich angewendet wurde. Die vorliegende Arbeit soll die gewonnenen Erfahrungen zusammenfassen, die Möglichkeiten und auch die Grenzen des Verfahrens aufzeigen, neue Erkenntnisse zum Ablauf des biologischen Prozesses im Versorgungsnetz darlegen und die abzuleitenden Konsequenzen für die wasserwirtschaftliche Praxis entwickeln. Die beschriebenen Zusammenhänge zeigen, dass es einen "wahren" oder besonders repräsentativen Zustand des Eliminierungsprozesses biologisch verwertbarer Stoffe nicht gibt, weil sich die Reaktionsbedingungen im Versorgungsnetz infolge einer ungeregelten Wasserentnahme chaotisch ändern und auch der Stoffkomplex infolge der Metabolisierung auf dem vorangehenden Fließweg zum Messpunkt seine Eigenschaften ändert. Die Messdaten, die mit dem entwickelten Verfahren gewonnen werden, liefern ein ähnliches und sehr präzises Abbild des Prozesses der Nacheliminierung biologisch verwertbarer Stoffe am Installationsort im Versorgungsnetz. Dieses Abbild liefert die notwendigen verfahrenstechnischen Daten, um den Prozessablauf der Nacheliminierung zu interpretieren und zu verstehen sowie die Zusammenhänge und Bedeutung der relevanten Einflussparameter zu erkennen.

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Veröffentlicht

21.04.2013