Bleivergiftungen mit klinischen Symptomen durch Trinkwasser

Autor/innen

  • Björn P. Zietz

DOI:

https://doi.org/10.17560/gwfwa.v157i04.1784

Abstract

Im 19. Jahrhundert und zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es regelmäßig Beschreibungen von Bleivergiftungen mit klinischen Symptomen durch Trinkwasser, welches durch Bleirohre geleitet worden war. Die größten dokumentierten Fallhäufungen im deutschsprachigen Raum ereigneten sich in Dessau in den Jahren 1886/1887 und in Leipzig 1930. Neben dem Vorhandensein von Bleirohren bei Hausanschlüssen oder Trinkwasserinstallationen handelte es sich fast immer um weiche oder sehr weiche Wässer. Zusätzlich wurden jeweils noch ein oder mehrere weitere hinzutretende Faktoren, wie Vorhandensein von viel freier Kohlensäure oder Huminsäuren, Luft/Sauerstoff im Leitungssystem, große Länge der Bleileitungen, Leitungsneubau, lange Stagnationszeiten oder Änderungen der Wasserchemie, mit den Vergiftungen in Zusammen hang gebracht. In den Fällen, wo Blei im Leitungswasser gemessen worden war, zeigten sich in Stagnationsproben häufig sehr hohe Konzentrationen im einstelligen, teilweise sogar im zweistelligen MilligrammBereich pro Liter.

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Veröffentlicht

15.04.2016