Planung und Bau eines Trinkwasserbehälters auf historischem Boden in Stuttgart

Autor/innen

  • Werner Pfahler
  • Gerhard Drescher

DOI:

https://doi.org/10.17560/gwfwa.v150iSpezial%201.943

Abstract

Der Trinkwasserbehälter Mühlbachhof, im Jahr 1914 gebaut und 1926 auf 18 000 m³ Nutzinhalt erweitert, liegt auf der westlichen Hangschulter des Stuttgarter Talkessels. Aufgrund des Nutzinhaltes und des Wasserspiegelniveaus ist er ein wichtiger Schwerpunktspeicher für die Versorgung der Stuttgarter Innenstadt. Die Bausubstanz repräsentiert, wie bei vielen vergleichbaren Trinkwasserspeichern aus dieser Zeit, eine Konstruktion aus den Anfängen des Stahlbetonbaus. Sie bezieht ihre Wasserundurchlässigkeit, wie zu dieser Zeit üblich, aus einem sehr harten, sorgfältig von Hand aufgebrachten und sehr dünnen, bruchempfindlichen Zementmörtel. Natürliche Verschleißerscheinungen wurden durch äußere Einflüsse, wie die seit 1926 bestehende Nutzung der Behälterdecke als Unterbau für Tennisplätze, verstärkt. Nachdem Undichtigkeiten an der Decke und Auswaschungen an tragenden Bauteilen festgestellt wurden, war mit einer Beeinträchtigung der Trinkwasserqualität und damit mit einer Einschränkung der Versorgungssicherheit zu rechnen. Im vorliegenden Beitrag schildern die Verfasser die schrittweise Entwicklung eines Sanierungskonzeptes, das nach der Auswertung von Zustandsanalysen, Standsicherheitsuntersuchungen und Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen schlussendlich in die Planung eines Behälterneubaus mündete. Mit der konsequenten Umsetzung der Anforderungen und Handlungsempfehlungen aus dem Technischen Regelwerk des DVGW in Verbindung mit den europäischen und nationalen Normen und Richtlinien gelingt den Fachplanern und den für die Bauausführung Verantwortlichen die Lösung der komplizierten Bauaufgabe im laufenden Betrieb, ohne Unterbrechung der Wasserbereitstellung. Die Zeit- und Finanzierungspläne werden eingehalten.

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Veröffentlicht

14.06.2013