Integrale Talsperrenbewirtschaftung - ein ganzheitlicher Ansatz

Autor/innen

  • Wilfried Scharf

DOI:

https://doi.org/10.17560/gwfwa.v152i12.1187

Abstract

Der ganzheitliche Ansatz einer "Integralen Talsperrenbewirtschaftung" betrachtet Einzugsgebiet und Gewässersystem als eine räumlich-funktionale Einheit, in der Wasser- und Stoffhaushalt eng miteinander verwoben sind. Entsprechend sind Wassermengen und gütewirtschaft nicht als getrennte Aufgaben anzugehen. Ziel der integralen Talsperren bewirtschaftung ist die effiziente Sicherung eines quantitativ und qualitativ hochwertigen Wasserdargebots. Der Weg hierhin führt über eine Optimierung der Bewirtschaftung der Systemkomponenten (Wald, Grünland, Acker, Gewässer) und deren Zusammenspiel. In der Hierarchie der Bewirtschaftungsinstrumente ist eine angepasste Eintragsbewirtschaftung aufgrund von Sättigungseffekten prioritär und unabdingbar. Flankierend hierzu bietet die Gestaltung der Ökosystemstruktur sowohl der terrestrischen wie auch der aquatischen Systemkomponenten die Möglichkeit der Optimierung der Aufnahmekapazität des Gesamtsystems für unvermeidbare stoffliche Rest-belastungen (integrierter Ansatz). Basierend auf einer vergleichenden Betrachtung des Wasser- und Stoffhaushalts der Systemkomponenten wird eine Vereinheitlichung und Rückführung der Vielfalt der dort ablaufenden Prozesse auf grundlegende Mecha-nismen angestrebt. Dabei erweist sich die Verlängerung der Aufenthaltszeit des Wassers und damit der vom Wasser transportierten Stoffströme im System als eine Schlüsselkomponente der strategischen Ausrichtung des integrierten Ansatzes. Da die notwendigen Verwaltungsstrukturen für eine erfolgreiche Umsetzung eines ganzheitlichen Ansatzes der Gewässerbewirtschaftung nur ansatzweise entwickelt sind, kommt den auf freiwilliger Basis beruhenden gemeinsamen Bemühungen von Wasser-, Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft eine Schlüsselposition für die Gestaltung dieses Prozesses zu.

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Veröffentlicht

23.04.2013