Pflanzenschutzmittelrückstände und Gewässerschutz - neue Lösungsansätze

Autor/innen

  • Frieder Haakh

DOI:

https://doi.org/10.17560/gwfwa.v152i07-08.1205

Abstract

Nach wie vor zählt die Gewässerbelastung mit Pflanzenschutzmittelrückständen und deren Metaboliten zu den drängenden Problemen. Dies betrifft die Unklarheit über die tatsächliche Belastungssituation und, dass die Risiken trotz strenger Auflagen im Zulassungsverfahren im "Normalbetrieb" der PSM-Anwendung entstehen. Darüber hinaus haben die Wasserversorgungsunternehmen erhebliche Probleme dadurch, dass das Pflanzenschutzrecht, das Wasserrecht und das Trinkwasserrecht nicht aufeinander abgestimmt sind. Dies betrifft die Vielzahl der sog. nicht relevanten Metaboliten. Zur Problemlösung haben die Verbände der Wasserwirtschaft (DVGW, VKU, BDEW), die führenden PSM-Hersteller und der IVA den sog. "Runden Tisch" gegründet mit dem operativen Ziel, eine bundesweite Rohwasserdatenbank zu betreiben. Dies bedarf aber der freiwilligen Unterstützung aller Wasserversorgungsunternehmen in Form der kostenfreien Überlassung entsprechender Analysenergebnisse. Weitere Schritte zur Risikominimierung folgen aus der neuen Pflanzenschutzmittelzulassungsverordnung und der "Richtlinie 2009/128/EG über einen Aktionsrahmen der Gemeinschaft für die nachhaltige Verwendung von Pestiziden". Der Vorschlag der LAWA, in der Grundwasserverordnung einen Schwellenwert von 1 µg/L für nicht relevante Metabolite einzuführen, wird begrüßt. Regelmäßige Veröffentlichungen des UBA und des BVL zu PSM-Wirkstoffen und deren Metaboliten schaffen Transparenz. Wirksamkeit versprechen auch die am "Runden Tisch" entwickelten Maßnahmenpakete zur Sanierung von "hot-spot-Regionen".

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Veröffentlicht

21.04.2013