Feine Feststoffe (PM63) in Dachabflüssen

Autor/innen

  • Martina Dierschke
  • Antje Welker

DOI:

https://doi.org/10.17560/gwfwa.v154i11.1347

Abstract

Über die Einführung des Parameters PM63 (feine Feststoffe von 0,45 µm bis ≤ 63 µm) als Bewertungsgröße für die Belastung von Niederschlagsabflüssen wird derzeit in Deutschland in Fachkreisen diskutiert. Allerdings existieren wenige Studien, in denen das PM63-Aufkommen erfasst wurde. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, den PM63-Gehalt in Dachabflüssen anhand von AFSges-Messreihen und theoretischen Überlegungen über die Kornverteilung zu quantifizieren. Untermauert wurden die Erkenntnisse mihilfe einer Messkampagne an einem Dach in Darmstadt-Eberstadt. Aufgrund hoher Schwankungen der Feststoffbelastung in einzelnen Regenereignissen und extremer Belastungen durch z. B. Polleneinfluss im Frühling sind aus Messprogrammen gewonnene Mediane meistens wesentlich geringer als Mittelwerte und wurden für vergleichende Betrachtungen als weniger geeignet beurteilt. Die AFSges-Konzentration in wenig belasteten Dachabflüssen konnte mit etwa 20 mg/L bis maximal 40 mg/L im Jahresmittel identifiziert werden. Verkehrsaktivitäten scheinen das Feststoffaufkommen auf Dächern wenig zu beeinflussen. Industriebeeinflusste Dachabflüsse können höhere mittlere AFSges-Konzentrationen aufweisen, in dieser Studie bis etwa 60 mg/L. Mit dem theoretisch hergeleiteten PM63-Anteil von 50 % bis 80 % ergibt sich ein mittlerer jährlicher PM63-Gehalt in wenig belasteten Dachabflüssen zwischen 10 mg/L und 16 mg/L, in belasteten Gebieten bis maximal etwa 50 mg/L. Untersuchungen, um den PM63-Gehalt in Abflüssen von weiteren Flächen, wie etwa nichtbehandlungsbedürftige Verkehrsflächen, zu ermitteln, stehen derzeit noch aus, um letztendlich eine zutreffende Bewertungsgrundlage für eine Gesamtkonzentration an PM63 in nichtbehandlungsbedürftigen Herkunftsflächen zu erhalten.

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Veröffentlicht

12.11.2013