Umstrukturierung der Grundwasseranreicherung im Wasserwerk Neckartailfingen von offenen Becken in Sickerschlitzgräben

Autor/innen

  • Christoph Treskatis
  • Christina Wenzel
  • Felix Kuntsche
  • Ewald Ocker

DOI:

https://doi.org/10.17560/gwfwa.v156i03.1548

Abstract

Im Wasserwerk Neckartailfingen wird das nutzbare Grundwasserdargebot für die Trinkwassergewinnung durch die Anreicherung mit vorgereinigtem Neckarwasser erhöht. Zur Verlängerung der Standzeiten der Beckenfüllungen und Reduzierung des Aufbereitungsaufwandes für den Filtersand wurde von 2012 bis 2014 die Möglichkeit zur Umstrukturierung der Grundwasseranreicherung durch abgedeckte Sickerschlitzgräben (SSG) untersucht. Die Untersuchungen bestätigten, dass die Grundwasseranreicherung mit SSG am Standort sowohl in quantitativer als auch qualitativer Hinsicht ohne Einschränkungen funktioniert. Die Wasserbeschaffenheit des Einleitungswassers bezüglich der Trübstoffe und reaktiven Mineralgehalte (z. B. Eisen, Calcium, Hydrogenkarbonat etc.) ist für die hydraulische Funktion und Standzeit des SSG von großer Bedeutung. Bisher wurden nur geringfügige karbonatische Ablagerungen in der oberen Filtersandschicht nahe der Einleitungsstelle beobachtet. Diese stammen aus dem aufbereiteten Neckarwasser, sodass bei der technischen Ausführung von SSG auf eine möglichst turbulenzarme und gleichmäßige Beschickung der SSG über deren gesamte Länge geachtet werden muss. Die weitere Entwicklung der Wasserbeschaffenheit auf dem unterirdischen Fließweg bis zu den Fassungsorganen wird dagegen weniger von der gegenüber den konventionellen Anreicherungsbecken größeren Versickerungsrate in den SSG, sondern von den geohydrologischen Eigenschaften des flachgründigen quartären Talgrundwasserleiters bestimmt.

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Veröffentlicht

12.03.2015