Grundlagen und Anwendung von Tracergastests zur Ortung von Eintragswegen für Sickerwässer in Trinkwasserfassungen

Autor/innen

  • Christoph Treskatis

DOI:

https://doi.org/10.17560/gwfwa.v156i05.1601

Abstract

Die Ortung von Undichtigkeiten in Brunnen ist bisher nur indirekt möglich. Eine wirtschaftliche und technisch einfache Methode für den direkten Nachweis und zum Aufspüren der Eintragswege in die ungesättigte Zone mit direktem hydraulischem Anschluss an eine Wasserfassung lag bisher nicht vor. Die inzwischen mehrfach getestete Tracergasmethode ist für die Aufspürung von Wasserwegsamkeiten in der ungesättigten oder gesättigten Zone konzipiert und dient der Überprüfung der Dichtigkeit der Ausbauten der Brunnen oberhalb der Grundwasseroberfläche und der Klärung der Eintragswege von Sickerwässern. Physikalische Grundlage der Methode ist die Ausnutzung des Dichteunterschiedes zwischen der Bodenluft und dem im Brunnenrohr oder in einer Sickerleitung eingegebenen Tracergas. Bei gaswegsamen Undichtigkeiten im Fassungsausbau kann das Tracergas in die Bodenluft entweichen und zur Erdoberfläche aufsteigen. Dabei nutzt das Tracergas Wegsamkeiten und vernetzte Hohlraumsysteme, die auch potenziell mikrobiologisch belastete Sickerwässer nehmen können. Mit der Tracergasmethode lassen sich im Umfeld einer Wasserfassungsanlage die Bereiche kartieren, die ein erhöhtes mikrobiologisches Risikopotenzial darstellen. Derartige Ausgasungsbereiche können in ein Sanierungskonzept für die Fassung mit aufgenommen werden, wenn sich die detektierten Eintragswege mit der Befundlage abgleichen lassen.

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Veröffentlicht

07.05.2015