Risikoanalyse im Brunnenmanagement

Autor/innen

  • Christoph Treskatis

DOI:

https://doi.org/10.17560/gwfwa.v152i05.1740

Abstract

Risikobasiertes und prozessorientiertes Denken ist in der Trinkwasserversorgung Grundlage für ein Qualitätsmanagementsystem. Dieses Management verfolgt unter Heranziehung der Gedanken des Water Safety Plans der WHO eine laufende Bewertung von Wahrscheinlichkeiten und Konsequenzen der Abläufe in der Trinkwasserproduktion als kontinuierlicher Prozess des Risikomanagements im Sinne des DVGW-Hinweises W 1001. Brunnenanlagen sind in der Wasserversorgung ein wesentliches Element, um die Versorgungssicherheit zu garantieren. Der Zeitraum der Nutzung von Trinkwasserbrunnen hängt aber von vielen Faktoren, wie Förderrate, Wasserbeschaffenheit, Betriebsweise, Bauart und Bemessung ab. Eine explizite Nutzungsdauer ist nur schwer vorhersagbar. Die Funktions- und Standsicherheit von Brunnen ­werden durch die Leistungsfähigkeit und die Roh­wasserbeschaffenheit beschrieben. Prognosen für die Wirkung von Risiken und den Betrieb gefährdenden Einflussfaktoren können oft nicht mit exakten Kennzahlen belegt werden. Die im Brunnenbetrieb wirkenden Einflussfaktoren können aber hinsichtlich Eintritts­wahrscheinlichkeit, Reihenfolge und Ausmaß mit Hilfe einer prozessorientierten Risiko­an­alyse qualitativ beschrieben und in ihrer Wirkung abgeschätzt werden, um Präventionsmaßnahmen rechtzeitig einzuleiten. Unter Anwendung des DVGW-Arbeitsblattes W 125 wurde für Brunnenanlagen ein systematisches Verfahren mit den Stufen Gefährdungsidenti­fizierung, Gefährdungsanalyse und Ursachenanalyse konzipiert, das die komplexen Zusammenhänge und Risiken für das Bauwerk "Brunnen" bewertet.

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Veröffentlicht

21.04.2013