Trinkwasserkrise in Flint (Michigan, USA)

Autor/innen

  • Björn P. Zietz

DOI:

https://doi.org/10.17560/gwfwa.v157i06.1839

Abstract

Im Jahr 2015 fiel in der postindustriellen Stadt Flint im Umkreis von Detroit auf, dass das Trinkwasser bleilösend geworden war und zahlreiche Personen nennenswerte Bleimengen aufgenommen haben mussten. Im Jahr zuvor war die Trinkwasserversorgung von einem der Großen Seen auf ein lokales Flusswasser umgestellt worden. Das korrosive Wasser bewirkte daraufhin eine massive Bleifreisetzung aus den in den USA oft verlegten Bleihausanschlussleitungen. Der Fall zog immer weitere Kreise bis hin zur nationalen Ebene. Schon etwa zehn Jahre zuvor gab es einen anderen großen Fall, bei dem in der Hauptstadt Washington D.C. Bleihausanschlussleitungen ebenfalls zu einer erheblichen Freisetzung des toxischen Metalls in das Trinkwasser führten. Diese beiden Fälle reihen sich ein in vergleichbare Vorkommnisse in der zweiten Hälfte des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts in Amerika. Bei den frühen Fällen gab es durch die mangelhafte Trinkwasserqualität und die sehr starke Korrosivität des Wassers viele chronische Vergiftungsfälle mit klinisch sichtbaren Symptomen.

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Veröffentlicht

27.06.2016