Abwasserreinigung - Quo vadis?

Autor/innen

  • Hermann Meyer

DOI:

https://doi.org/10.17560/gwfwa.v149i04.786

Abstract

Der Begriff "Weitergehende Abwasserreinigung" steht heute nicht mehr für die Stickstoff- und Phosphorelimination sondern im Sinne einer nachhaltigen Wasserwirtschaft für die Elimination von Spurenstoffen aus dem Wasser- und Stoffkreislauf. Diese anthropogenen Stoffe / prioritär gefährlichen Substanzen sind den Stoffgruppen Industriechemikalien, Pharmaka, Personal-Care-Produkte, Röntgenkontrastmittel, Pflanzenschutzmittel, Östrogene, Desinfektionsmittel, Schwermetalle zuzuordnen. Der Eintragspfad dieser Substanzen in die aquatische Umwelt und in die Trinkwasserversorgung geht in der Regel über die Abwasserableitung und die Abwasserreinigung. Eine wirksame Unterbrechung dieser Eintragspfade gelingt - abgesehen von der Elimination an der Quelle - quantitativ über die Nachrüstung vollbiologischer Kläranlagen mit Adsorptions- und/oder Oxidationsstufen. Die Jahreskosten für diese sehr weit gehende Abwasserreinigung können sozialverträglich gestaltet werden. Die weitergehende Abwasserreinigung sollte als flankierende Maßnahme zur unumgänglichen Vermeidungsstra-tegie praktiziert werden.

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Veröffentlicht

21.04.2013