Konzept einer Hydrogeologisch-mikrobiologischen Risikoanalyse von Trinkwassereinzugsgebieten

Autor/innen

  • Christoph Treskatis
  • Martin Exner
  • Christoph Koch

DOI:

https://doi.org/10.17560/gwfwa.v149i09.803

Abstract

Die hydrogeologisch-mikrobiologische Charakterisierung und Risikoanalyse eines Trinkwassereinzugsgebietes zählen neben der analytischen Überwachung und der Ausweisung von Trinkwasserschutzgebieten zu den wichtigsten Instrumenten des integrierten Risikomanagements in der Wassergewinnung. Die oft geringe Untersuchungsfrequenz der mikrobiologischen Parameter im Rohwasser ist in vielen Fällen bei Karstgrundwasserleitern mit hoher Fließgeschwindigkeit und geringer Verweilzeit des Wassers dafür verantwortlich, dass mikrobiologisch relevante Verunreinigungen des Wassers erst im Rohrnetz oder beim Verbraucher bemerkt werden. Mit Hilfe von ereignisabhängigen Untersuchungen der mikrobiologischen und physiko-chemischen Leitparameter können die zeitlichen Einflüsse im Brunnenrohwasser erfasst und für eine hydrogeologisch-mikrobiologisch orientierte Ursachenforschung herangezogen werden. Eine Ursachenforschung gibt analysenbegleitend Aufschluss über die Eintragsmechanismen und Eintragsquellen. Nach den Vorgaben der Trinkwasserverordnung würden sich alleine aus der Grenzwertüberschreitung (z. B. > 0 E.coli/100 ml) Aufbereitungserfordernisse ergeben, deren technische Wirksamkeit und Kosten vor allem vom zeitlichen Belastungsspektrum und der Verknüpfung mit anderen Qualitätsparametern (z.B. Trübung) abhängig sind. Die hydrogeologisch-mikrobiologische Risikoanalyse trägt als Ergänzung der routinemäßigen Überwachung der Trinkwasserqualität zur Kostenminderung bei, indem sie die bestimmenden Faktoren, Schwachstellen und Abhängigkeiten zwischen der Rohwasserbeschaffenheit und den kartierbaren qualitativen Risiken beleuchtet und so angepasste und effektive Vorbeugemaßnahmen einleiten kann.

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Veröffentlicht

21.04.2013