Erfahrungen mit aeroben Membranverfahren beim Einsatz in der Pharmaindustrie

Autor/innen

  • Annette Achtabowski
  • Otto Neuhaus

DOI:

https://doi.org/10.17560/gwfwa.v149iSpecial%201.848

Abstract

Die Membrantechnologie wird bisher im Abwasserbereich schwerpunktmäßig zur Ertüchtigung bestehender vollbiologischer Kläranlagen nachgerüstet. Mit der Umstellung der Abwasserreinigung der Bayer Schering Pharma AG am Standort Bergkamen vom Indirekt- zum Direkteinleiterstatus war jedoch die vollständige Neuplanung der biologischen Stufe der Abwasserbehandlungsanlage erforderlich. Die Verfahrensauswahl zur Abtrennung der Biomasse erfolgte schließlich zugunsten der Membrantechnik. Dabei wurde ein häufig genannter Vorteil dieser Technologie, nämlich der geringere Platzbedarf durch die Möglichkeit der Reduzierung des biologischen Belebungsvolumens bzw. die Integration der Membranen in die Belebungsstufe bewusst nicht in Anspruch genommen. Vielmehr wurde die Anlage unter Verzicht auf die Verkleinerung der Belebungsbecken auf eine hohe hydraulische Aufenthaltszeit und ein sehr hohes Schlammalter ausgelegt, um möglichst optimale Lebensbedingungen für eine hohe Diversität innerhalb der Belebtschlammbiozönose zu schaffen. Zur Erhöhung der Flexibilität wurde zudem die biologische Stufe modular in drei parallelen Straßen ausgeführt und die Membranstufe vierstraßig der Biologie nachgeschaltet. Nach nunmehr nahezu fünfjähriger Laufzeit der Anlage wird über Erfahrungen aus dem Betrieb der Membranbiologie berichtet, die auch zeigen, dass es wichtig ist, die Membrananlage nicht isoliert, sondern immer auch in ihrem Zusammenwirken mit der Biologie zu betrachten. Änderungen der Morphologie des belebten Schlammes haben gravierende Auswirkungen auf das Betriebsverhalten der Membranen. Dies ist ins-besondere bei industriellen Abwasseranlagen zu beachten, die Abwässer aus Batch-Produktionen verarbeiten müssen.

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Veröffentlicht

31.07.2013