Bd. 66 Nr. 8 (2024): atp magazin

atp magazin 8/2024

Außerplanmäßige Störung

Falls Sie an dieser Stelle jetzt wutentbrannte Zeilen zum Nah- und Fernverkehr erwarten, müssen wir Sie enttäuschen. Wechseln Sie dafür besser zu LinkedIn oder dem sozialen Netzwerk Ihrer Wahl. Im atp magazin 8/2024 hingegen dreht sich alles um die Kreislaufwirtschaft. Aber wieso steht dann „Außerplanmäßige Störung“ auf dem Cover dieser Ausgabe?

Weil die Hürden auf dem Weg zur Circular Economy nicht mehr nur technischer Natur sind, argumentiert Stephan Weidenfeller von Schneider Electric im Interview ab S. 16. Vor allem die Regulatorik hinke hinterher und müsse jetzt schnell nachgezogen werden, um die Kreislaufwirtschaft auch ökonomisch tragfähig zu gestalten. Dafür sei es notwendig, dass alle Akteure an einem Strang ziehen.

Doch dieses Heft will nicht nur auf die Probleme hinweisen, sondern zeigt auch Beispiele, wie Automatisierung und Digitalisierung zum entscheidenden Hebel für die Circular Economy werden können. Das atp magazin 8/2024 stellt Lösungen vor, die heute schon verfügbar sind und Ihnen dabe helfen können, zirkuläre Prozesse zu realisieren.

Die Interview-Highlights:

„Wir müssen bei der Kreislaufwirtschaft an einem Strang ziehen“
Schon lange wird in der produzierenden Industrie und der Politik intensiv darüber diskutiert, wie sich das Konzept der Kreislaufwirtschaft in die Realität überführen lässt. Worin die großen  Herausforderungen der Circular Economy liegen und warum sie nicht nur technischer Natur sind, erklärt Stephan Weidenfeller, Segment Development Director Central Europe bei Schneider Electric, im Interview.

„Ohne KI wird es die Kreislaufwirtschaft nicht geben“
Sowohl Anwender als auch Hersteller sind sich einig: die Kreislaufwirtschaft muss Realität werden. Welche Hindernisse und Herausforderungen der Circular Economy noch im Weg stehen und welchen Effekt Künstliche Intelligenz in diesem Kontext haben wird, erklärt Gregor Dietz, Marktmanager  Motoren bei SEW-Eurodrive, im Interview. Für ihn ist klar: Es ist Durchhaltevermögen gefragt.

Verbrauchsprognose im Kfz-Bordnetz mit erklärbarer KI
„Wie kommt das KI-Modell zu seiner Prognose?”
Methoden der KI erlauben es Verhaltensmodelle auf der Basis von Daten zu generieren. Leider entstehen dabei Black-Box-Modelle, deren Verhalten nicht direkt erklärbar ist. Zur Akzeptanz der Methoden ist die Erklärbarkeit aber immens wichtig. Der Beitrag zeigt an einem Beispiel aus der Verbrauchsprognose im Kfz-Bordnetz den Einsatz von Verfahren der erklärbaren Künstlichen Intelligenz (Explainable AI, XAI) und untersucht deren Akzeptanz bei potenziellen Nutzern im entsprechenden Fachgebiet eines Automobilherstellers.

Automatische Partitionierung für die virtuelle Inbetriebnahme
„Wie wird meine Simulation echtzeitfähig?”
Die virtuelle Inbetriebnahme (VIBN) erfordert schnelle und je nach Anwendung echtzeitfähige Simulationen. Die genutzten Simulationsmodelle werden zunehmend detaillierter und aussagekräftiger. Damit steigt aber auch der Rechenaufwand. Der Beitrag zeigt ein Konzept zur automatischen Aufteilung der Modelle, um dennoch Echtzeit-Simulationen in der VIBN durchführen zu können.

Anlagenpass der Zukunft - Mit KI zum digitalen Produktpass im Anlagenbau
„Kann die KI mein Reporting machen?”
Digitale Produktpässe (DPP) erlauben die Nachvollziehbarkeit des Einsatzes von Rohstoffen und Energie bei der Produktion. Sie sind damit eine wichtige Voraussetzung zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen aber auch zum Aufbau einer Kreislaufwirtschaft. Ebenso kann der DPP als Grundlage für verpflichtende Berichte dienen. Der Aufbau eines DPP ist jedoch aufwendig. Der Beitrag untersucht, wie hier durch systematische Datenerfassung und den Einsatz von KI mehr Effizienz erreicht werden kann.

Data as an enabler for better recycling in a circular economy
„Wie werde ich zirkulär?“
Die Kreislaufwirtschaft ist in aller Munde. Die Umsetzung zirkulärer Konzepte erfordert ein Umdenken in vielen Prozessen und die Entwicklung neuer Wertschöpfungsketten. Im Beitrag wird hierzu ein Referenzmodell basierend auf Konzepten der I4.0 vorgeschlagen. Die Verwaltungsschale ermöglicht hierbei den Austausch der nötigen Daten von der Produktion bis ins Recycling. Als Beispiel wird das Batterie-Recycling im Detail besprochen.

Veröffentlicht: 05.08.2024

Hauptbeitrag / Peer-Review