EMV-gerechte Installation von Automatisierungsnetzwerken

Funktionspotentialausgleich und Schirmung von PROFIBUS und PROFINET

Autor/innen

  • Karl-Heinz Niemann Hochschule Hannover

DOI:

https://doi.org/10.17560/atp.v61i4.2386

Schlagworte:

Elektromagnetische Verträglichkeit, EMV, Potentialausgleich, PROFIBUS, PROFINET

Abstract

Das Thema Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) ist noch immer ein wesentlicher Aspekt bei der Planung, bei der Installation und beim Betrieb von Automatisierungssystemen. Kommunikationsnetzwerke wie zum Beispiel PROFIBUS und PROFINET sind als robuste und zuverlässige Übertragungssysteme bekannt. Dennoch ist für deren Funktion die Beachtung einiger grundlegender Prinzipien wichtig, um einen störungsfreien Betrieb über ein langes Anlagenleben zu gewährleisten. Der Beitrag beschreibt zunächst einige Grundlagen der EMV. Basierend auf diesen Grundlagen werden dann sechs Handlungsempfehlungen abgeleitet, die bei der Planung eines Automatisierungssystems für den Einsatz in der Fertigungsindustrie zu beachten sind. Abschließend wird ein Ausblick auf die weiterführenden Arbeiten für Anlagen der Prozessindustrie gegeben.

Autor/innen-Biografie

Karl-Heinz Niemann, Hochschule Hannover

Vita Prof. Dr. Karl-Heinz Niemann

Professur für Prozessinformatik und Automatisierungstechnik an der Hochschule Hannover.

 Aktuelle Lehrveranstaltungen:

  • Integrierte Automation
  • Industrielle Bussysteme
  • Prozessinterfacetechniken
  • Labor für Automatisierungstechnik und Prozessinformatik
  • Energieeffizientes Design von Produktionsanlagen

 Gremienarbeit

  • Leitung der Arbeitsgruppe CB/PG3: „Installation Guides“ bei PROFIBUS / PROFINET International.
  • Mitglied in der Arbeitsgruppe CB/PG10 „IT-Security“ bei PROFIBUS / PROFINET International.
  • Mitglied im VDI/VDE-GMA 6.15 „Zuverlässiger Betrieb Ethernet-basierter Bussysteme in der industriellen Automatisierung“.
  • Mitglied im VDI/VDE-GMA AG1 „IT-Security“ im Fachausschuss 5.22 „Security“

 Forschungsthemen

  • IT-Security
  • Energieeffizienz
  • Industrielle Kommunikation
  • Industrie 4.0

 Werdegang

  • Seit März 2005 Professur für Prozessinformatik und Automatisierungstechnik an der Hochschule Hannover.
  • Von Okt. 2002 bis Feb. 2005 Professur für Prozessdatenverarbeitung am Fachbereich Automatisierungstechnik der Fachhochschule Nordostniedersachsen in Lüneburg.
  • 1999-2002: Vice President R&D (Leiter der Entwicklung) Prozessleitsysteme bei der ABB Automation Products GmbH. Leiter des TC4 in der PROFIBUS-Nutzerorganisation. Stellvertretender Leiter des Technischen Ausschuss des FV15 im ZVEI.
  • 1997-1999: Vice President R&D (Leiter der Entwicklung) Prozessleitsysteme bei der Fa. Elsag Bailey / Hartmann und Braun.
  • 1995-1997: Leiter der Entwicklung Prozessleitsysteme bei der Firma Hartmann & Braun AG. Verantwortlich für die Leitsysteme Contronic P, Contronic E, Contronic S und Digimatik.
  • 1990-1995: Tätigkeit als Gruppen- und Abteilungsleiter im Bereich Hardwareentwicklung, CAE bei der Sensycon Gesellschaft für Mess- und Automatisierungstechnik sowie bei der Hartmann & Braun AG.
  • 1985-1990: Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Akademischer Rat am Institut für Regelungstechnik der Universität Hannover. Promotion zum Thema: Multiprozessorsysteme für Echtzeitanwendungen.
  • 1978-1985: Studium der Elektrotechnik, Fachrichtung Regelungstechnik

Literaturhinweise

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Veröffentlicht

28.03.2019

Ausgabe

Rubrik

Hauptbeitrag / Peer-Review